Elternverwaltung und Elternengagement

Gemeinsam sind wir die Kindergruppe

Kindergarten, Kindergruppe oder elternverwaltete Kindergruppe? Der Grund, aus dem wir Betreuung für unsere Kinder suchen, ist da wie dort ähnlich: Wir brauchen Zeit für Beruf und andere Tätigkeiten. Und wir wollen gleichermaßen das Beste für unsere Kinder. Elternverwaltete Kindergruppen nehmen die Geschicke der Betreuung zu einem guten Teil selbst in die Hand. Wir alle gemeinsam bilden den Verein, der die Betreuer*innen beschäftigt, die Räume anmietet und für die Weiterentwicklung des Konzepts sorgt. Betreuer*innen, Kinder und Eltern sind das Fundament der Kindergruppe, in der alle ihre Rechte und Pflichten wahrnehmen. 

Warum selber machen?

Natürlich: Eine Kindergruppe, in der Eltern mitmachen, ist mehr Aufwand als ein klassischer Kindergarten. Eltern haben Koch- und Putzdienste (1 bis 2 Mal pro Monat), Eltern springen manchmal in der Betreuung ein, wenn jemand krank wird, Eltern gehen zu Elternabenden (4 bis 5 Mal pro Semester), Eltern übernehmen Funktionen im Verein, kaufen ein oder bringen sich mit ihren Fähigkeiten ein. Wozu das alles? Weil wir in der Kindergruppe gemeinsam wachsen und lernen. In keiner anderen Konstellation besteht ein größeres Naheverhältnis aller Beteiligten zueinander. Man kennt einander – in allen Richtungen. Die große Vertrautheit schafft ein familiäres Klima, das sich aus der Auseinandersetzung mit dem Kindergruppenalltag selbstverständlich ergibt. Davon profitieren wir selbst. Davon profitieren die Kinder.  

Kein Dienstleistungsunternehmen

Anders als öffentliche Kindergärten und kommerzielle private Einrichtungen ist eine elternverwaltete Kindergruppe kein Dienstleistungsunternehmen. Mit dem Eintritt unserer Kinder werden wir gleichberechtigtes Mitglied im Verein. Die Kindergruppe bilden wir alle als Vereinsmitglieder. Was das heißt? Wir sind näher dran an allem, was im Kindergruppenalltag passieren kann. Wir entscheiden über die Ernährung, über Leitlinien und diskutieren alltägliche Probleme und deren Lösung. Das kostet Energie, zweifellos. Es bringt uns auf der anderen Seite in eine aktive Position. Weil wir wissen, was passiert, wo dann und wann der Schuh drückt, lernen wir, gemeinsam Strategien zu entwickeln.  

Kein Kindergarten à la carte

Elternverwaltung bedeutet aber nicht, dass alles nach "meinem Kommando" läuft. Die Kindergruppe hat zweifellos viel Raum für individuelle Problemlagen, aber sie ist keine Privatbetreuung nach Maß. Gemeinsame Kernzeiten, gemeinsame Aufgaben und die Partizipation an den wesentlichen Entscheidungen sind gemeinschaftliche Aufgaben. Beschlüsse der Gruppe gelten stets für alle. Eine elternverwaltete Kindergruppe ist ein Raum für Kooperation, Respekt und ein gleichberechtigtes Miteinander. 

Mehr als 30 Jahre Spatzenbande

Die Kindergruppe existiert mit einigen Adaptionen seit mehr als 30 Jahren. Sie wurde 1986 von Terri Lynn Helber-Treipl ins Leben gerufen. Die lange Tradition der Spatzenbande (vormals Spatzennest) ist ein Zeichen für verantwortungsvolle Kinderbetreuung im Wandel der Zeit.